Tanz auf dem Spiegelteich
Ein lichtblauer Seidenmantel umweht ihre äußerst zierliche Gestalt und lässt bisweilen ein rote Kleid hervorlugen. Weltentrückt und windgezaust schlurft sie die beschuhten Füße im Wasser, mit zielstrebiger Langsamkeit vorwärts. … Der Körper renkt und dreht sich, beult aus, springt und wühlt das Wasser auf. Klavierakkorde begleiten die das Universum antanzende Kreatur in der Einsamkeit und Versunkenheit ihres Glücks. … Verloren und doch nicht arm steht sie über den Wassern. Als aller universale Jubel verbraucht ist, tritt sie ganz ohne Hast den Rückmarsch an. … mit ihrer naturbezogenen und suggestiven Meditation [beendet sie] die Reihe „Heimat Kunst“ … und bewies gleichsam, dass Kunst allerorten ihre Heimat haben kann – ja einfach grenzenlos ist.
A pale blue silk coat swirls around this most delicate of figures, now and then allowing a glimpse of a red dress beneath. Wind-blown and lost in reverie, she moves her feet in the water, shoes sloshing slowly and deliberately forward…. Her body stretches and turns, jumps and churns up the water. Piano chords accompany this creature, dancing against the universe, solitary and absorbed in her bliss… Lost, yet not poor, she stands above the waters. The universal jubilation having peaked, she starts back with no haste whatsoever … with this suggestive meditation in nature [she concludes] the series of events called “Heimat Kunst” … showing that art’s homeland is everywhere — it simply has no bounds.
Berliner Morgenpost 1. Juli 2000